Montag, April 20, 2015

Einkleben des Kielkastens

Heute konnten wir endlich den Kielkasten einkleben. Alle Vorarbeiten waren erledigt.

Der Kielkasten ist eingeklebt
Die Kielfinnenlager wurden soweit noch angepaßt, daß sie viel besser auf dem Rumpf auflagen.
Los ging es mit dem Heraustragen des Decks. Das Deck hängt in der Halle über dem Rumpf und hätte bei den Arbeiten nur gestört. Die Klebeflächen wurden gereinigt, angeschliffen und mit Druckluft freigeblasen. Die Klebeflächen strichen wir zunächst wieder mit einem Gemisch aus RIMR 235 und dem Härter LH 285 an. Als Klebeharz nahmen wir die Mischung aus MGS BPR 435 und dem Curing Agent MGS BPH 437, die wir flächig mit einem Zahnspachtel auftrugen. In die Stirn- und Seitenflächen des Kielfinnenlagers frästen wir Nuten, die wir vor dem Andrücken mit Harz füllten; ebenso die Bohrlöcher auf der Unterseite. Hier erwies sich die Verwendung eines Sahnespritzbeutels als sehr hilfreich. Das Lager drückten wir fest über den Finnendurchlaß im Rumpf. Dann setzten wir vorsichtig den Kielkasten darüber. Der Kielkasten wurde durch zuvor mit Schraubzwingen fixierte Hölzer geführt. Durch einen Keil zwischen Cockpitstringer und Ankerkasten wurde die Anordnung in Schiffslängsrichtung fest an das Hauptschott gepreßt. Die ausrangierte Kielgussform diente als Gewicht von oben. Sorgfalt hatte oberstes Gebot, weil die Klebestelle unter der Wasserlinie liegt.

Entfernung des Abreißgewebes
Nebenbei lief draußen die "Abrißparty". Wir entfernten das Abreißgewebe vom Deck - genauer von der Decksunterseite. Wir wollen vor der Verklebung von Deck und Rumpf noch die Innenseite lackieren, weil wir nachher nur noch eingeschränkt Platz haben. Die Stellen, die wir innen noch laminieren müssen (Rumpf-Deck-Verbindung/Cockpitlängsstringer/Schotts), werden wir ausreichend freihalten.

Fertigung der CFK-Öse
Den Ankerkastenablauf bearbeiteten wir ebenfalls nach. Dazu dienten diverse Rundfeilen und kleinere Stücke Schleifpapier. Mit der Fertigung einer CFK-Öse, die im Ankerkasten an das Kollisionsschot geklebt wurde, sind die Arbeiten im Bug auch soweit abgeschlossen. An die Öse wird später ein Gummistropp gelascht, das den Ankerkastendeckel hält.

Passend zum Anlaß erleuchtete ein Feuerwerk den Himmel, als wir mit unseren Arbeiten gerade fertig wurden. Es handelte sich um die traditionelle Abschlußveranstaltung des Oecher Bend - aber wir taten so, als gelte das Feuerwerk uns :-)

Verdient hatten wir es jedenfalls.

Dienstag, April 14, 2015

Einpassung der Kielfinnenlager

Die Kielfinnenlager sind fertig! Heute stand deren Einpassung auf dem Plan.

Die Kielfinnenlager
Die Kielfinnenlager wurden aus wasserbeständigem PET1000 gefertigt. Mit den CAD-Daten erfolgte die Fertigung mit Hilfe eines Wasserstrahlschneiders.

Es stellte sich schnell heraus, daß wir noch auf jeder Seite der Kielfinnenlager minmal etwas Material abtragen müssen, damit die Lager aneinandergelegt in den Kielkasten passen.

Außerdem liegen die unteren Lager nicht plan auf der Rumpfoberfläche auf. Diese neigt sich in Richtung Heck ganz leicht nach oben. Auch diese Unebenheit müssen wir durch Abtragen von Material noch ausgleichen.

Um eine bessere Klebeverbindung zwischen Lager und Kielkasten zu gewährleisten, werden wir eine Nut an den Stirnseiten fräsen und zusätzlich einige Löcher von 5 - 10 mm Tiefe in die Seitenflächen bohren. Alles zusammen sorgt beim Verkleben für einen Hinterschnitt und verhindert eine Aufwärtsbewegung des Lagers.

Unterseite des Ankerkastendecksels
Der Ankerkastendeckel wurde auch weiter bearbeitet. Nach anfänglichen Überlegungen, diesen mit Scharnieren zu versehen, gingen wir zum KIS-Prinzip über (KIS = keep it simple). Wir sägten aus Reststücken zwei Haken und eine Öse heraus und klebten diese auf die Innenseite des Deckels. Zum Bug hin wird der Deckel eingehakt und hinten durch ein Gummiseil heruntergedrückt. Durch ein Loch können wir den Ankerkastendeckel hochheben. Das erspart jede Menge Arbeit mit Scharnieren und reduziert träge Masse, die beim Beschleunigen nach einer Wende nur hinderlich ist :-)

Montag, April 13, 2015

Ankerkastenablauf

Heute kam der Ankerkastenablauf an die Reihe.

Bohrung für den Ankerkastenablauf im Steven
Eine einfache Aufgabe, möchte man glauben. Ausmessen, anzeichnen, bohren, fertig. Soweit die Theorie. Faktisch kam aber eine weitere Baustelle hinzu. Bei der Vakuuminjektion des Rumpfs wurden die Kohlefaserlagen von der Außen- und Innenseite am Steven im unteren Bereich teilweise nicht durch das Vakuum zusammengedrückt. Sie sind zwar vollständig mit Harz durchtränkt - aber es gibt partiell einen Bereich mit einem Abstand von ca. 5 mm zwischen Außen- und Innenlagen. Das kommt bei Vakuuminjektionen vor.

Also mußten wir nicht nur das Bohrloch versiegeln, sondern auch den Hohlraum füllen so gut es ging. Und es ging nicht so gut, weil das Bohrloch nunmal nur ein Ankerkastenablauf ist und dementsprechend klein dimensioniert. Den Steven abtragen, alles auffüllen und die Oberfläche wieder herstellen kam nach einigen Überlegungen auch nicht in Frage. Diese Baustelle wäre definitiv zu groß geworden.

Vorbereitung für die Vorstagverankerung
Nebenbei reifen die Pläne für das Vorstag. Wir werden eine Rollfockanlage bekommen, deren Trommel unter Deck im Ankerkasten untergebracht wird. Die Verankerung des Vorstags im Steven erfolgt durch V4A-Flachteile, für die wir innen eine glatte Oberfläche aus Klebeharz herstellen. Auf dieser Oberfläche wird das innere V4A-Flachteil gelagert.

Freitag, April 10, 2015

Verstärkungen auf dem Deck

Für die Schotführung an Deck müssen noch Verstärkungen in der Struktur vorgenommen werden.

Arbeiten am Deck

Donnerstag, April 02, 2015

Formenbau für den Großbaum

Den Großbaum werden wir selber bauen [Update].

Die Beauftragung des Baums egal ob aus Aluminium oder Kohlefaser beim Rigger ist ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Wir haben noch genügend Kohlefaserlagen und Laminierharz. Also bauen wir ihn selber.

drehbar gelagerter Holzkern

Dienstag, März 24, 2015

Versiegelung der Bohrlöcher der Lagerhülsen (stb)

Nachdem gestern die backbordseitigen Übergänge verarbeitet wurden, kamen heute die steuerbordseitigen dran.

Die Methode mit den Korken hat übrigens gut funktioniert. Entweder ließen sie sich mit einer Zange herausdrehen oder mit einem Stift herausschlagen.

Nachdem die Oberflächen an den Klebekanten alle überarbeitet wurden, ist der Bau der Kielfinne damit weitestgehend abgeschlossen. Später werden wir die Kielbombe noch mit ein oder zwei Lagen Glasfasern überlaminieren, um eine schöne, glatte Oberfläche bekommen. Außerdem werden Kielfinne und -bombe noch lackiert.

Der Kielkasten ist ausgerichtet
Als nächstes wird der Kielkasten einlaminiert. Die genaue Lage wurde vermessen und mittels Hölzern und Schraubzwingen fixiert. Aktuell werden gerade die Lager für das Kielschwert gefertigt.

Montag, März 23, 2015

Versiegelung der Bohrlöcher der Lagerhülsen (bb)

Heute standen weitere Detailarbeiten auf dem Plan. Wir mußten die Spalte zwischen den Bohrungen und den Lagerhülsen versiegeln.

Versiegelung der Spalte zwischen Bohrung und Hülse
Vom optischen Aspekt mal abgesehen ist das eigentlich nicht so wichtig. Zumindest nicht bei den oberen Lagerhülsen. Es ist aber extrem wichtig bei den unteren beiden, denn diese liegen auf Höhe der Wasserlinie bei maximale eingestelltem Tiefgang. Und damit kein Wasser in die Kielfinne dringt, muß da alles dicht sein.

Um zu verhindern, daß Klebe- oder Laminierharz in die Hülsen läuft, steckten wir Korken in die Hülsen. Die paßten hervorragend und lassen sich nach der Aushärtung hoffentlich gut entfernen.

Mit einer Einwegkunststoffspritze konnten wir das Laminierharz sehr genau dosiert und vorsichtig in die kleineren Spalte zwischen Kielfinnenschale und Lagerhülse injizieren. Die größeren Spalte wurden zusätzlich mit Klebeharz verspachtelt und versiegelt.

Einige Stellen an der Anström- und Abrißkante wurden ebenfalls noch einmal geschliffen und erneut verspachtelt sowie der Übergang zwischen Kielfinne und Kielbombe.

Dienstag, März 17, 2015

Kleinigkeiten

Nach dem großen Schritt gestern erledigten wir heute einige Kleinigkeiten.

Zugespachtelte Fuge
Die Durchführung der Travelleraufnahme im Deck musste noch zugespachtelt werden. Das ging sehr schnell. Wir konnten das Deck, das sonst unter der Decke hängt, etwas herunterlassen, sodass es stabil auf dem Cockpitstringer auflag. Dadurch hatten wir eine sehr angenehme Arbeitshöhe. Das Epoxy-Klebeharz wurde schnell zusammengemischt und in die Fugen gedrückt. Sollte also mal eine ordentliche Welle einsteigen, kann zumindest an dieser Stelle jetzt kein Wasser mehr in den Rumpf eindringen.

Dann steht ziemlich bald die Hochzeit auf dem Plan. Sobald das Deck mit dem Rumpf verklebt wird, müssen wir noch das Niedergangsschott und zwei Querschotts im hinteren Teil des Rumpfs einkleben. Dazu haben wir heute einige Meter Schaumkern trapezförmig zugeschnitten. Das breite Ende wird auf den Rumpf geklebt. Auf das schmalere kommt das Schott. So sieht die verbindende Kohlefaserlage keinen 90° Winkel, sondern zwei 135° Winkel.

Ach ja, und Halle aufräumen war mal wieder angesagt.

Montag, März 16, 2015

Verklebung der Kielfinne

Heute war es endlich soweit. Wir konnten die Kielfinnenhalbschalen zusammenkleben.

Spanngurte drücken die Schalen zusammen
Eine erste grobe Schätzung ergab, daß wir das Volumen mit ca. 13 l Kleber füllen mußten. Kam uns etwas viel vor - also noch mal genauer gerechnet. Da landeten wir bei unter 9 l. Und das klang schon vernünftiger.

Die Herausforderung heute: mit den Behältnissen möglichst viel Klebeharz gleichzeitig anmischen. Wir hatten aber nur eine Grammwage, weshalb der Vorgang sequenziell ablief. Bei Temperaturen um die 16°C in der Halle und der Mischung aus Resin MGS BPR 435 und dem Curing Agent MGS BPH 437 hatten wir genügend Zeit, um den Kleber überall zu verteilen bevor er begann auszuhärten.

Nachdem die Klebefugen auf beiden Halbschalen mit dem Klebeharz gefüllt waren, konnten wir sie aufeinanderlegen. Durch die Bohrungen für die Lagerhülsen war die Position auch weitestgehend vorgegeben. Um unsere neu erworbenen Gurte nicht zu versauen, legten wir Frischhaltefolie über die gesamte Länge der Anström- und Abrißkante. Frischhaltefolie ist einerseits ein hervorragendes Trennmittel (einfach aufzubringen und einfach rückstandsfrei zu entfernen), andererseits verhinderten wir damit, daß das überschüssige Harz auf den Boden tropfte.

Als wir die Spanngurte mit Hilfe der Ratschen nach und nach anzogen, quoll an der Anström- und an der Abrißkante das Harz wie geplant heraus.

Das Klebeharz muß jetzt nur noch aushärten. Danach können wir einen umfangreichen Arbeitspunkt von unserer Liste streichen.



Dienstag, März 10, 2015

Fixierung der Lagerhülsen

Nachdem die Lagerhülsen eingepasst und gekürzt wurden, konnten wir sie heute einkleben.

Eingeklebte Lagerhülse
Das war eigentlich kein großer Akt. Aber die vorgesehene Funktion "reibungsarme Lagerung" ist eigentlich das Gegenteil von "kann man gut kleben".

Wir nahmen eine Raspel und Schleifpapier mit 80er Körnung. Damit konnten wir Oberfläche sehr stark aufrauhen. Wir mussten natürlich darauf achten, die Markierungen nicht wegzuschleifen.

Dann haben wir zunächst wieder die Klebeflächen dünn mit Laminierharz vorgestrichen und nach einer entsprechenden Wartezeit anschließend das Klebeharz aufgetragen. Damit sind alle Vorarbeiten für das Zusammenkleben der Kielfinne abgeschlossen.