30.09.2015

Nachbearbeitung der Klebefuge innen (Teil 5)

Heute war endlich der Ankerkasten dran. Und das letzte Stück Klebefuge am Heck. Beides maximal unbequem.

Ankerkasten durch Genakerbaumdurchlass
Am Heck mußten wir über Kopf durch die Wartungsluken arbeiten. Gar nicht so einfach, gleichzeitig Kopf und einen Arm hindurchzustecken. Und mit einer Hand zu arbeiten, wenn man eigentlich drei bräuchte...

Im Ankerkasten laminierte es sich ähnlich gemütlich. Auf dem Deck hockend, liegend, knieend... alles gleichbescheuert. Dann mit Kopf und Arm durch die Ankerkastenöffnung. Man konnte entweder gut sehen und schlecht laminieren (Kopf und Arm durch die Öffnung) oder man konnte schlecht sehen und gut laminieren (Kopf draußen und beide Hände durch die Öffnung).

So oder so, wir sind endlich damit durch! Die Klebefuge zwischen Rumpf und Deck ist damit innen vollständig überlaminiert!

Jetzt müssen wir das Schiff innen reinigen, die Klebeflächen lackieren und die letzten fehlenden Schotten noch einkleben.

15.09.2015

Nachbearbeitung der Klebefuge innen (Teil 4)

Die Überlaminierung der Klebefuge innen geht mittlerweile in die vierte und hoffentlich vorletzte Runde. Gleichzeitig begannen wir mit der Verklebung des Cockpitlängsstringers und dem Deck.

Cockpitstringer und Teillaminierung der Fuge am Heck
Das hieß also im wesentlichen wieder vom Salon aus auf dem Rücken unter das Deck kriechen bis man wieder fast eingeklemmt mit dem Kopf auf Höhe der Inspektionsluken lag. Dort konnten wir die Kante an der Ducht zwischen Rumpf und Deck, sowie Teile der Klebefuge zwischen Deck und Heckspiegel zulaminieren. Den restlichen Teil der Fuge am Deck werden wir durch die Inspektionsluken überlaminieren.

Nachdem diese Arbeiten erledigt waren, widmeten wir uns der Verklebung des Cockpitlängsstringers mit dem Deck. D.h. wir mußten die vorbereiteten Schaumklötze nochmals mit der Schruppscheibe herunterschleifen, um die richtige Höhe für den Spalt zwischen Deck und Stringer zu bekommen. Den Schaum und die Kohlefaserstreifen klebten und laminierten wir nass-in-nass.

Cockpitstringer endet am Niedergangsschott
Die nächsten Schritte erfolgen dann Zug um Zug. Lackierung der Klebeflächen am Heck, Einlaminierung der Querstringer, Lackierung der Klebeflächen, Einlaminierung des Niedergangsschotts, Lackierung der Klebeflächen.

Und weil wir uns das Schönste bis zum Schluß aufbewahren, kommt der Ankerkasten (sic.) beim nächsten Mal dran.

07.09.2015

Nachbearbeitung der Klebefuge innen (Teil 3)

Die Überlaminierung der Klebefuge ging weiter. Nachdem beim letzten Mal im Salon gearbeitet wurde, kommt heute der ätzendste Teil dran.

Klebefuge steuerbord - vorher
Das ist der Bereich zwischen Niedergangsschott und Heckspiegel. Ätzend deshalb, weil kaum Arbeitshöhe, geschweige denn Bewegungsfreiheit. Die Herausforderung lag dabei darin eine möglichst wenig unangenehme Arbeitsposition zu finden.

Die Vorbereitungen waren schnell abgeschlossen. Wir reinigten die Klebeflächen mit Druckluft, schnitten die Kohlefasergelege zu und rührten unser Epoxy an. Heute arbeiteten wir auf beiden Seiten gleichzeitig.

Jede Bewegung muß man sich ähnlich wie bei Tetris vorstellen. Die Rhepro ist der Gameboy. Wir sind die geraden Viererteile und der Bereich zwischen Deck und Rumpf ist die passende Lücke.

Klebefuge steuerbord - nachher
Auf dem Bauch und mit dem Kopf voran kamen wir fast bis zu den Inspektionsluken. Es reichte gerade, um mit einer Hand das Ende der Klebefuge am Heck zu erreichen. Praktischerweise konnten die vorlaminierten Gelege durch die Heckluken angereicht werden. Wegen der Einschränkung nur mit einer Hand arbeiten zu können, ließen sich nur kurze, ca. 10cm lange Stücke auftragen. Auf Höhe der Cockpitquerstringer konnte man schon wieder mit beiden Händen arbeiten. Aber nur auf dem Rücken. D.h. rauskrabbeln, umdrehen, reinkrabbeln - Vorwärtsbewegungen wie Raupen. Als das Harz langsam zu gelieren begann, ging uns das +/-45°-Gelege aus. Ein passender Moment, um noch einmal das Abreißgewebe zu kontrollieren, alles aufzuräumen, noch ein Bier zu trinken und sich auf den Ankerkasten zu freuen.

Der ist nämlich beim nächsten Mal dran. Yeay!

01.09.2015

Nachbearbeitung der Klebefuge innen (Teil 2)

Erneut mit Minimalbesetzung begannen wir heute die Klebefuge innen überzulaminieren.

Überlaminierte Klebefuge an Stuerbord...
Der Schleifstaub von letzter Woche hatte sich überall niedergelassen. Also Staubmasken auf, und mit Druckluft ging es ans Reinemachen.

Wir wollten die Klebefuge aus Stabilitätsgründen zweifach überlaminieren. Zum einen, weil die Klebekante nicht überall breit genug war. Zum anderen wegen der Biegespannungen im Deck.

Der Bootskörper wird während seiner Einsatzes hauptsächlich auf Torsion beansprucht. Aus diesem Grund nahmen wir Abstand von dem Gedanken unidirektionales Gewebe zu verwenden. Stattdessen organisierten wir biaxiales Kohlefasergewebe (+/- 45°). Vor dem Zuschneiden der Lagen sprühten wir hauchdünn Sprühkleber auf die Fasern. Das verhindert das Ausfransen an den Schnittkannten und hält die ausgeschnittenen Stücke sehr gut in Form. Außerdem bleiben sie nach Auftragung des Laminierharzes formstabil.

... und an Backbord
Wir bildeten eine Dreierkette. Ausschneiden, einpinseln/anreichen, auftragen. Die erste Lage überklebte die Fuge bis zum Schaumkern. Die Lage darüber ging noch je zwei cm weiter auf das Deck- und innere Rumpflaminat. Durch die +/-45°-Ausrichtung der Fasern ließen sich das Gewebe an den Wölbungen sehr leicht auflegen. Als letztes trugen wir wieder eine Lage Abreißgewebe auf. 

Über die Platzverhältnisse sprach ich bereits im letzten Post. Der bequemste Teil der Arbeit liegt jetzt hinter uns. Die Klebefuge ist vom Haupt- bis zum Bugschott überlaminiert.

Wir "freuen" uns schon auf die Arbeiten unter der achterlichen Ducht.